02/12/2024 0 Kommentare
Gedenkgottesdienst für ordnungsamtlich Bestattete
Gedenkgottesdienst für ordnungsamtlich Bestattete
Zu einem Gedenkgottesdienst für einsam verstorbene Menschen lädt Pfarrer Andreas Hertel von der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Hermsdorf zusammen mit dem Reinickendorfer Leiter des Gesundheitsamtes und Amtsarzt Patrick Larscheid ein. „Es ist wichtig, dass auch Menschen, um die sonst niemand trauert, durch die Gedenkfeier einen würdigen Abschied bekommen“, sagt Hertel.
„Ordnungsbehördlich bestattete Menschen werden praktisch namenlos begraben“, fährt der 65-jährige Hertel fort. Um diesem anonymen Bestattungsprozess Menschlichkeit entgegenzusetzen, werden bei der Gedenkveranstaltung die Namen der Toten verlesen, die in 2024 einsam verstorben sind und auf Veranlassung der Reinickendorfer Ordnungsbehörden bestattet wurden. Außerdem brennt für jeden toten Menschen eine Kerze. Begleitet wird die Gedenkfeier durch passende Gedichte und einfühlsame Musik, gespielt von der Musikerin Monika Schubert.
Im Januar 2019 haben Hertel und Larscheid erstmalig für Berlin auf diese Weise der einsam Verstorbenen gedacht und die Gedenkfeiern seither – mit Ausnahme der Pandemiezeit – jedes Jahr am dritten Sonntag im Januar durchgeführt. Im Januar 2024 wurde der 224 Menschen gedacht, die im Vorjahr einsam verstorben waren.
Ein Mensch wird ordnungsbehördlich bestattet, wenn keine Angehörigen vorhanden oder zu ermitteln sind, keine Vorsorge zur Bestattung getroffen wurde und kein anderer für die Bestattung sorgt. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des verstorbenen Menschen zu ermitteln, gelten diese Verstorbenen nach amtlicher Definition als einsam Verstorbene.
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